Im Jahre 1996 vertraute uns Frau Ziegler ihren Sohn Stephan an. Er besuchte bei mir noch die erste Klasse. Im folgenden Jahr übernahm ich die Schulleitung und meine Klasse wurde von Frau van Marwyck übernommen. Im Oktober des zweiten Schuljahres von Stephan wurde bei ihm eine äußerst aggressive Form von Leukämie festgestellt und auch eine sehr qualvolle Chemotherapie konnte Stephans Tod im Frühjahr 1998 nicht verhindern. Diese Zeit war für alle Beteiligten, die Lehrerin, die Pädagoginnen, die Kinder der Klasse, aber auch deren Eltern und die ganze Schule geprägt von Angst und Hoffnung. Dadurch entstand zwischen Frau Ziegler und dem Wichern-Zentrum eine vertrauensvolle Beziehung, die seither nie mehr abriss und bis zu ihrem überraschenden Tod anhielt.
Als ein besonderes Zeichen ihrer Verbundenheit engagierte sich Frau Ziegler als Gründungsmitglied unseres Fördervereins Quicklebendig e.V. Trotz ihrer hohen Arbeitsbelastung und auch mehreren Umzügen arbeitete Frau Ziegler in der Vorstandschaft als Schriftführerin bis 2016 mit. Sie half bei der Findung eines Beispiels für eine Satzung, überraschte mit immer vielen Ideen, um Mittel zu erlangen, überredete immer wieder Personen, sich für uns zu engagieren und nahm zuverlässig an allen Veranstaltungen teil.
Besonders hervorheben möchte ich die vielen Ketten, die sie aus Halbedelsteinen anfertigte und an deren Verkaufserlös sie stets Quicklebendig beteiligte.
Nun ist Frau Ziegler wenige Jahre, nachdem sie endlich ihren Ruhestand genießen konnte, völlig überraschend gestorben. Aber sogar in ihrem Testament hat sie uns bedacht. Statt Kränze und Blumen am Grab bat sie um Spenden für Quicklebendig.
Wir danken Frau Ziegler für ihr unermüdliches Engagement und behalten die Erinnerung an sie in unseren Herzen.
Dr. Edith Wölfl
(ehem. Vorsitzende von Quicklebendig e.V. und Schulleiterin der Wichern-Schule)